In "visual who" (2005) treffen reale auf virtuelle Bildwelten und thematisieren Fragen zu unserer (Selbst-)Wahrnehmung.
Das Bruchstückhafte der Erinnerung wird aufgegriffen, ebenso wie das Spiel mit der Gleichzeitigkeit verschiedener Blickwinkel eine Vervielfältigung und gleichzeitig eine Aufspaltung im Raum hervorruft. Einerseits ermöglicht die Vielfalt der Blickwinkel ein "objektiveres Sehen", andererseits wird durch die Verteilung des Ähnlichen, aber nicht Gleichen im Raum die Wahrnehmung verwirrt. Was real ist, was nicht, bleibt zeitweise offen. Gleichzeitigkeit und Zeit-Verschiebungen, das Auftauchen und Verschwinden an verschiedenen Orten im Raum, die Ausdehnung und die Leere, "stop and go" des Bildes oder der Performerin, kreieren ein Vexierspiel.
Die Vervielfältigung der Identität, der leicht verschobene Blick werfen Fragen auf zur Betrachtung des Selbst, der Distanz und Nähe zum Selbst und berührt aktuelle Thematiken (Kopie oder Gegenüber), die Fragen zum Wert der Identität, der Einzigartigkeit oder des Ähnlichen des Individuums aufwerfen. Dadurch, dass die Performerin gleichzeitig wie alle anderen und doch anders ist, ergeben sich Facetten in der Beschäftigung mit den Bereichen Imitation und Wahl. Ein Hin- und Herfliessen im Raum zwischen den verschiedenen "Wahrheiten".
Eine Koproduktion mit Tanzhaus Zürich. Dauer: 30 min.